„Wie gut wäre es, wenn alle zurechtkämen. Zeiten, in denen die Angebote der Diakonie viel Aufmerksamkeit erhalten, sind keine guten Zeiten.“ Mit diesen Worten brachte Superintendent Dr. Martin Krarup in seiner Sonntagspredigt die wachsenden sozialen Herausforderungen auf den Punkt, denen sich der Diakonieverband Buxtehude-Stade stelle. So viele Menschen wie nie zuvor suchen seit diesem Sommer beispielsweise die Ausgabestellen der Tafel auf.
Umso erfreulicher, dass seit dem vergangenen Jahr mehrere neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Diakonieverband gefunden wurden, sodass sich die Arbeit auf noch mehr Schultern verteilt. Denn auch das sei wichtig, dass Haupt- und Ehrenamtliche aufeinander und auf sich selbst achtgeben angesichts des zunehmenden Bedarfs diakonischer Arbeit.
Im feierlichen Abschlussgottesdienst der Diakoniewoche in der Buxtehuder St.-Petri-Kirche ließen sich nun sowohl der neue Geschäftsführer, Wolfgang Drews, für seinen Dienst den Segen zusprechen als auch die Mitarbeitenden Adriane Kaysen und Magdalena Blohm für ihre Tätigkeiten in der Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche, Peter Ludt in der Kirchenkreissozialarbeit und Katharina Mekwinski in der sozialen Gruppenarbeit. Außerdem gehört Hauke Heinsohn mittlerweile zum Team der Diakonie im Landkreis Stade.
Gemeinsam mit Heike Kehlenbeck, der stellvertretenden Superintendentin des Kirchenkreises Stade, überreichte Krarup den Diakoniemitarbeiter*innen je ein Olivenbäumchen: „Keine Blume, die schnell verblüht, sondern ein Baum, der für den langen Atem steht, den es in der Diakonie braucht“.
Bei einem anschließenden Gespräch im Steh-Café vor der Kirche unterstrich Drews, der seit Jahresbeginn den Diakonieverband leitet, wie wichtig es sei, auch bei Menschen, die aktuell auf der Sonnenseite des Lebens stünden, das Bewusstsein für das Gemeinwohl wachzuhalten. „Wir alle, Privatleute wie Politikerinnen und Politiker, müssen uns klar machen, dass es einmal anders sein könnte und wir eines Tages Hilfe brauchen.“ Wichtig sei es, dass dann jemand da sei – wie die Diakonie mit ihren Angeboten von der sozialpädagogischen Familienhilfe über die Schuldnerberatung bis hin zur Wärmestube.
Dazu passte auch das Motto der diesjährigen Diakoniewoche: „Füreinander“. Hierzu hatte der Diakonieausschuss der Kirchenkreissynode Buxtehude eine Veranstaltungsreihe zusammengestellt, die die Aufmerksamkeit auf das Gemeinwohl lenkte: Z. B. bei einem Diskussionsabend in der Malerschule, in den Harsefelder Lichtspielen mit dem Film „Still Alice“, auf dem Wochenmarkt mit einem Infostand sowie bei einem Elternabend mit dem Ziel, Kinder in diesen Zeiten zu stärken und zu stabilisieren.
Christa Haar-Rathjen