Pfarrstellensituation, „United4rescue“ und Seniorenurlaub
Eine Andacht durch Ortspastor Andreas Hellmich in der Bargstedter Primus-Kirche zu den künstlerisch neu gestalteten Kirchenfenstern eröffnete die Juni-Tagung der Kirchenkreissynode Buxtehude. Die Fenster bilden gemeinsam mit der gläsernen Altarwand, vor der eine hölzerne Christusfigur schwebt, ein Ensemble zu den Begriffen Glaube - Liebe - Hoffnung aus dem 1. Korintherbrief des Apostels Paulus. Im Gemeindehaus nahmen die Delegierten aus elf Gemeinden des Kirchenkreises ihre Arbeit auf.
Licht und Schatten in der Pfarrstellensituation
Der Fachkräftemangel ist auch in den Pfarrämtern angekommen. Superintendent Dr. Martin Krarup stellte die derzeitige Personallage dar, zunächst mit einem Lichtstreif am Horizont: Als Nachfolgerin für die volle Pfarrstelle in Horneburg konnte Pastorin Dorlies Schulze aus Stade gewonnen werden. Sie wird im August ihren Dienst antreten. Weniger erfolgreich waren bislang die Bewerbungsverfahren für die Nachfolge der im November 2021 frei gewordenen Stelle Horneburg/ Bliedersdorf. Auch die halbe Pfarrstelle in der Region Mulsum-Fredenbeck, die in Kombination mit einem Anteil in der Altenheimseelsorge zu einer vollen Stelle werden könnte, ist seit Februar 2022 vakant. Durch den Weggang des Buxtehuder St. Petri-Pastors Michael Glawion am 31. Mai greift nun in der Region Buxtehude eine im Stellenrahmenplan 2022-28 verankerte Regelung: Die erste freiwerdende Pfarrstelle in Buxtehude wird mit sofortiger Wirkung um 50% gekürzt. So kann die St.-Petri Pfarrstelle nun lediglich mit einer halben Stelle ausgeschrieben werden. Diesen Beschluss bestätigte die Synode mit einem einstimmigen Votum.
In St. Paulus hat Pastorin Dr. Uta Ihrke-Buchroth ihren Wechsel in die Rotenburger Militärseelsorge für September dieses Jahres angekündigt. Ihre Stelle soll in vollem Umfang wieder ausgeschrieben werden. Auch für die halbe Stelle in der Klinikseelsorge am Elbeklinikum Buxtehude wird eine Nachfolge gesucht, nachdem Klinikseelsorgerin Caroline Warneke im Mai im Rosengarten eine neue Stelle angetreten hatte. In der Region Fredenbeck-Mulsum wird Pastorin Heide Wehling-Keilhack in Kürze in den Ruhestand treten und Pastor Robert Schnücke-Melcher Ende des Jahres für ca. drei Monate in Elternzeit sein. Zudem wird in Harsefeld nach der Pensionierung von Pastorin Hanna Rotermundt Ende Januar nach einer passenden Pfarrperson Ausschau gehalten. Pastor Andreas Hellmich betonte, dass zu den Vakanzen rechnerisch auch eine halbe Stelle in der Region Ahlerstedt- Bargstedt - Harsefeld gehöre aufgrund der Eigenfinanzierung einiger Diakonenstellen in der Region, der Bedarf sei da.
Bei der Versorgung der zahlreichen vakanten Pfarrstellen unterstützen neben den Vertretungs-Pastorinnen Meriam Kalmbach und Heike Kircher auch die Ruhestands-Pastoren Uwe Keilhack und Edzard Siuts. Krarup dankte auch den Ehrenamtlichen, die in Vakanzzeiten besonderen Einsatz zeigen. Er wies auf die Möglichkeit hin, aus frei werdenden Vakanzmitteln die Stunden im Gemeindebüro vorübergehend aufzustocken, so dass die Verwaltungsaufgaben sich auf mehrere Schultern verteilen können.
Alle Lücken in der Gemeindearbeit können dadurch nicht gefüllt werden, so dass Krarup um Verständnis in den Gemeinden und anhaltende Unterstützung bei den Ehrenamtlichen warb.
Blick in die Arbeit des Kirchenkreisvorstandes
KKV-Mitglied Jens Both berichtete aus der Kirchenkreisvorstandsarbeit. So sei auch dort das Thema Pfarrstellensituation monatlich auf der Tagesordnung. Außerdem berichten verschiedene Personen hier in lockerer Reihenfolge über ihre Arbeit, wie z. B. die Kreiskantorin oder der Geschäftsführer des Diakonieverbandes. Auch werden hier auf Vorschlag des Bau- und Finanzausschusses Baumaßnahmen beraten und beschlossen, kirchenkreisweite Maßnahmen wie der E-Check und Blitzschutz in allen Gemeinden auf den Weg gebracht und von den Diakon:innen vorgeschlagene und kalkulierte Freizeiten genehmigt.
„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“
Dieses eindeutige und entschiedene Bekenntnis gehört zum EKD-Projekt „United4rescue“. Das breite Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung basiert auf den folgenden vier Grundsätzen:
I. Pflicht zur Seenotrettung
II. Keine Kriminalisierung
III. Faire Asylverfahren
IV. Sichere Häfen ermöglichen. Das Bündnis | United4Rescue
Da das Rettungs-Projekt allein durch Spenden finanziert werde, empfahlen Martin Krarup und Jens Both es den Kirchenvorständen für freie Kollekten. Die St. Paulus-Kirchengemeinde wie auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sowie die Stadt Buxtehude seien bereits Bündnispartnerinnen für United4rescue.
Gratis-Sommerurlaub für bedürftige Seniorinnen und Senioren mit der Diakonie und „Hand in Hand für Norddeutschland“
Wolfgang Drews, Geschäftsführer des Diakonieverbandes Buxtehude-Stade, hat über die NDR-Spendeninitiative „Hand in Hand für Norddeutschland“ einen fünftägigen Sommerurlaub für bedürftige Seniorinnen und Senioren auf den Weg gebracht. Über ihre Gemeinde-Pfarrämter können diese sich anmelden zu der Busreise nach Bad Bevensen vom 17. bis 21. Juli 2023. Ältere Menschen, die aus Geldknappheit schon lange keinen Urlaub mehr machen konnten, haben nun Gelegenheit dazu, sich in dem Luft-Kurort zu erholen mit der Möglichkeit, tagsüber freie Zeit zu verbringen. An einem Tag wird ein Busausflug angeboten. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer für insgesamt 41 Personen.
Die Tour wird durch jeweils 2 Diakoniemitarbeitende begleitet, so dass keiner allein bleibt oder ggf. auch leichte Hilfe bekommen kann. Abends werden die Mitarbeitenden ein freiwilliges sommerliches Programm anbieten.
Die komplette Reise ist für die Teilnehmer gratis – also Übernachtung, Vollverpflegung mit drei Mahlzeiten und Busfahrt – lediglich Ausgaben des „persönlichen Bedarfs“ trägt jeder für sich selbst – so wie im Alltag auch.
Die Kirchenkreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Buxtehude berät und beschließt übergemeindliche Aufgaben. Zentrale Aufgabe ist u.a. der Beschluss des Haushalts- und Stellenplans des Kirchenkreises. Sie gibt Anregungen für die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden und fördert die ehrenamtliche Arbeit. Zu den Sitzungen kommen die Delegierten aus den elf Gemeinden des Kirchenkreises in der Regel dreimal jährlich zusammen. Vorsitzender ist Rüdiger Graeger aus Apensen.
Christa Haar-Rathjen