Zum zweiten Mal tagten die Delegierten der Buxtehuder Kirchenkreissynode im April digital in einer Online-Konferenz. Nach einer Andacht durch Vertretungspastorin Heike Kircher über die Musik von Georg Friedrich Händel und einer Kostprobe aus seinem Oratorium „Der Messias“, begab sich das Kirchenparlament unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Rüdiger Graeger, vor den heimischen Bildschirmen an die Arbeit. Kirchenamtsleiterin Gabriele Furche stellte den Haushaltsplan des Kirchenkreises in Höhe von 2.766.826 Euro für das Jahr 2021 und 2.719.746 Euro für 2022, detailliert vor. Dieser erstmals mit Mitteln der Doppik erstellte 55-seitige Haushaltsplan wurde an diesem Abend von den Abgeordneten beschlossen. Neben dem größten Faktor der Personalausgaben, finden im Haushaltsplan Aufwendungen von Altenheimseelsorge bis Tschernobylhilfe ihren Niederschlag.
Klang Händels Hallelujah aus der Andacht beim aktuellen Haushalt noch verhalten nach, so dämpfte der nächste Tagesordnungspunkt die fröhlichen Töne vollends, als Superintendent Dr. Martin Krarup aus der Steuerungsgruppe zum Planungsprozess 2023-2028 berichtete. Für diesen Zeitraum werden größere Einsparungen auf den Kirchenkreis zukommen, begründet durch die rückläufigen Gemeindegliederzahlen infolge des allgemeinen Geburtenrückgangs und der ansteigenden Zahl an Kirchenaustritten. „Was heißt das für die Jugendarbeit und weitere Arbeitsbereiche?“ Mit dieser Frage gab Krarup eine Diskussionsgrundlage der künftigen Arbeit in den Ausschüssen der Kirchenkreissynode vor. Ob aus einem bis 2028 um rund 411.000 Euro geringeren Haushaltsvolumen u. a. der Wegfall von bis zu zwei Pfarrstellen im Kirchenkreis resultiert, wird bereits im Stellenplanungsausschuss und im Bau- und Finanzausschuss beraten.
Neuen Arbeitsbereichen, wie dem Klimaschutz, stellt sich die Synode der elf Gemeinden rund um Buxtehude bereits heute. Mehrere Einsparungsmöglichkeiten, um das bisherige Personalaufkommen weitgehend zu erhalten, wurden an diesem Abend durch Beiträge aus dem Plenum angedacht. Ob allerdings die zukünftig angespanntere finanzielle Situation eine Offerte zu Mitgliedergewinnung und Gemeindeaufbau auslöst, blieb an diesem Abend offen. Krarup regte eine offene Gesprächskultur über die nötigen Einsparungen an. Eine Klausurtagung der KKS im Januar 2022 soll die Diskussionen vertiefen und zu Entscheidungen führen.
Personelle Veränderungen wird es ab Juni im Kirchenkreis geben mit der Einstellung von Lilja Bürkle als Gleichstellungsbeauftragter. Pastor Lutz Tietje wird sich im Juli aus der St. Paulus-Gemeinde verabschieden und nach Oslo ins Auslandspfarramt aufbrechen.
Als neues Mitglied der KKS wurde Annika Matthiesen nachgewählt. In den Kinder- und Jugendausschuss wählte das Gremium Clemens Bluschke und Martin Hartje nach, in den Stellenplanungsausschuss Pastorin Uta Ihrke-Buchroth sowie in den Diakonieverbandsvorstand Jens Both.
Superintendent Dr. Krarup, der wie Kirchenamtschefin Gabriele Furche der aktuellen Landessynode angehört, hatte sich kürzlich darüber hinaus sowohl in die EKD-Synode als auch in die Synode der VELKD (Vereinigte Evangelische Lutherische Kirche Deutschlands) wählen lassen.
Der Abend endete zuversichtlich mit dem Ausblick auf ein gemeinschaftliches Event auf Kirchenkreisebene im Frühsommer 2022. Nach Fahrradtouren durch die Gemeinden wird eine zentrale Open-Air-Veranstaltung den festlichen Abschluss bilden, bei der hoffentlich zumindest die weitgehende Überwindung der Pandemie Grund für ein Hallelujah bietet.
Christa Haar-Rathjen